Pfadfinder Abzeichen - Auszeichnung und Verpflichtung

Woher kommen unsere Abzeichen?

Wir verstehen uns als traditonellen Pfadfinderstamm im Sinne des Gründervaters Baden-Powell. Daher leiten wir auch die Nutzung unserer Abzeichen von ihm her.

Er schuf verschiedenste Herausforderungen, die "seine" Pfadfinder meistern durften und belohnte die Anstrengung durch Abzeichen. Sie symbolisieren die eigene Leistung, die gezeigte Ausdauer und die persönliche Entwicklung eines jeden Pfadfinders.

Sie dienen auch als Tauschobjekte zwischen Pfadfindern und als Erinnerung an verschiedenste Abenteuer die man durchgemacht hat.

Das Ziel der Abzeichen war es von jeher, das Erlenen notwendiger Kenntnisse durch die Zielsetzung eines Abzeichens und einer festen Probenordnung spannend und attraktiv zu machen. Daher erreichen wir ein sehr hohes Niveau was Pfadfinderkenntnisse angeht, aber auch was notwendige Grundkenntnisse fürs reale Leben angeht. So gehört bei uns für die Pfadfinder mit etwa 11 Jahren zum Probenumfang nicht nur Knoten knüpfen und Feuermachen, sondern auch Tee und Nudel kochen, das Annähen eines Knopfes und das Flicken eines Fahrradschlauches.

Unsere Abzeichen dienen aber auch als Erkennungsmerkmal: Zum Bild eines Pfadfinders gehört einfach das Halstuch! Und auf internationalen Treffen, darf die Länderflagge auf dem Hemd über der linken Brusttasche nicht fehlen, da man so leicht erkennt woher man kommt und in welcher Sprache man angesprochen werden kann.

Welche Pfadfinderabzeichen gibt es?

Hier unterscheiden sich die verschiedenen Bünde. Sowohl weltweit als auch bundesweit. Bei allen ist es aber so, daß das Nationalitätenkennzeichen mit das erste Abzeichen ist, das man in seinem Pfadfinderleben erhält. Es gehört über die linke Brusttasche.

Danach folgt das jeweilige Stufenhalstuch. Orange bei den Wölflingen (Mädchen und Jungen im Grundschulalter), blau bei den Pfadfindersn (Mädchen und Jungen ab der 5. Klasse). Beide Halstücher muß man sich verdienen: Knoten, Waldläuferzeichen und weitere Pfadfindertechniken gehören dazu. Aber auch noch Dinge, die man im "echten" Leben brauchen kann, wie ...... und....

Bei den Wölflingen geht es dann weiter mit dem Sternwolf und dem Stammwolf. Beide vertiefen und erweitern die oben genannten Fertigkeiten und werden dann auch über der linken Brusttasche getragen.

Bei den Pfadfindern geht es weiter mit dem II. Grad und dem I. Grad (Sprich: zweiter und erster Grad). Auch hier werden Kenntnisse vertieft und erweitert. Zubereiten einer Mahlzeit, Erste Hilfe Leisten, Fahrplan lesen, Orientierung in der Natur, raucharm Feuer machen, Banküberweisung tätigen, Zelt aufbauen, Geschichte der Pfadfinderei und vieles mehr gehören hier zur Probenordnung.

Diese Abzeichen stellen sozusagen die pfadfinderische Grundbildung, das Allgemeinwissen dar.

Zusätzlich gibt es dann noch Fachwissen, das man sich aneignen kann: Die Tüchtigkeitsproben. Da gibt es einen Sportler, einen Gitarristen, einen Bastler, einen Waldläufer, einen Sanitäter, einen Handwerker und viele viele mehr. Diese dienen der Vertiefung der Kenntnisse in den jeweiligen Spezialgebieten.

Bei allen Abzeichen gibt es eine sogenannte Probenordnung. Sie dient der Vereinheitlichung dessen was beigebracht und verlangt wird. Zusätzlich dazu gibt es eine Probenheft oder einen Probenzettel für den jeweiligen Pfadfinder, in oder auf dem die Fortschritte durch Unterschriften an den jeweiligen Punkten belegt werden können. Sind alle Unterschriften gesammelt, so besteht auf dem Sommer- oder dem Winterlager die Möglichkeit während eines Waldlaufes (nicht Jogging gemeint) seine Kenntnisse nochmals unter Beweis zu stellen. Ist dieser Lauf geschafft, so erhalt man in einer feierlichen Runde am Ende des Lagers sein Abzeichen verliehen.

Beim erwerb der Fertigkeiten bildet die Gruppe ein Team, das sich gegenseitig unterstützt. Allen voran der Gruppenleiter, der entsprechende Anwendungsmöglichkeite zum Erlernen und Üben der notwendigen Punkte schafft und in Gruppenstunden und Lager entsprechend einbaut, sind auch die schon erfahreneren Pfadfinder dabei, den Jüngeren die notwendig Fertigkeiten beizubringen. Sei es im Rahmen eines Spieles oder einer langweiligen Busfahrt, es gibt immer Möglichkeiten etwas zu üben oder zu lernen. Und die beste Übung ist immer die reale Anwendung. Kein Knoten sitzt besser als der, den  man im strömenden Regen knüpfen mußte um das Zelt vor dem Abheben zu bewahren.

Übrigens: Pfadfinder Abzeichen kann man nicht kaufen, man muß sie sich verdienen. Wenn man das erstmal geschafft hat, dann kann man sich das Abzeichen auch nachkaufen, falls es kaputt gegangen sein sollte oder eine weitere Kluft (Pfadfinderhemd) angeschafft wird.

Abzeichen zeichnen nicht nur aus, sie verpflichten auch.

Das Abzeichen zu tragen erfüllt den Träger mit Stolz auf die eigene Leistung. Und das ist bei unseren Abzeichen auch berechtigt. Um das blaue Halstuch zu erarbeiten, benötigen die meisten Pfadfinderinnen und Pfadfinder ein ganzes Jahr. Entsprechend groß ist die Freude, wenn man es umd en Hals gelegt bekommt.

Das Tragen des Abzeichens zeigt was man kann und alle um einen herum erwarten natürlich auch, daß man das kann, was dazu gehört. So üben sich fleißige Pfadifnder auch weiterhin immer wieder in ihren Fertigkeiten. Denn bei uns macht WIssenserwerb Spaß und ist lebensnah, so daß der Erhalt des Wissens notwendig und wichtig ist.

In diesem Punkt und auch dann in der Lehre, nämlich der weitergabe dieses Wissens an die Jüngeren erkennt man den Praxisbezug der Pfadfindermethode. Vor über 100 Jahren von Baden-Powell ins Leben gerufen, heute immernoch aktuell.

Und jüngeren etwas beibringen macht den allermeisten großen Spaß. Und hier beginnt das Pfadfindersystem erst so richtig: Die Probenordnung bietet bewährungsmöglichkeiten und Herausforderungen für den der sie absolviert und für den der sie beibringt. Und letzters ist nirgends schriflich festgehalten. Macht aber, daß sehr viele Pfadfinderinen und Pfadfinder zu begehrten Führungskräften, auch in der freien Wirtschaft werden.

Pfadfinder-Abzeichen - mehr als nur ein Stück Stoff

Pfadfinder-Abzeichen sind weit mehr als nur Symbole – sie vereinen Anerkennung, Verpflichtung und Gemeinschaft. Jedes Abzeichen erzählt eine Geschichte von Herausforderung, Ausdauer und persönlichem Wachstum. Es zeigt, dass der Träger nicht nur etwas gelernt, sondern diese Fertigkeiten auch unter realen Bedingungen bewiesen hat.  

Die Kombination aus spielerischem Lernen, praktischer Anwendung und Weitergabe des Wissens macht das Abzeichensystem der Pfadfinder so besonders und zeitlos. Dabei geht es nicht nur um Pfadfindertechniken, sondern um Kompetenzen fürs Leben – von Teamarbeit über Verantwortungsbewusstsein bis hin zu handfesten Fähigkeiten, die im Alltag nützlich sind.  

Wer ein Abzeichen trägt, wird nicht nur für seine Leistung anerkannt, sondern übernimmt auch Verantwortung: für sich selbst, für seine Gruppe und für die Welt, in der er lebt. So prägen die Abzeichen nicht nur das Pfadfinderleben, sondern auch die Persönlichkeiten derer, die sie tragen – und das oft ein Leben lang.