Stockbrot backen: Ein Höhepunkt am Lagerfeuer
Das Backen von Stockbrot gehört zu den beliebtesten Aktivitäten bei Pfadfindern während der Lagerfeuerabende. Es verbindet die Freude des Essen zubereitens mit dem Erlebnis, gemeinsam am Feuer zu sitzen und Geschichten zu erzählen. Doch was steckt hinter dieser traditionellen Lagerfeuerköstlichkeit, und wie kann man sie selbst zubereiten? In diesem Artikel erfährst Du alles Wissenswerte rund um das Stockbrot und erhältst einige Tipps, wie du Dein Stockbrot am besten genießen kannst.

Was ist Stockbrot?
Stockbrot ist ein einfacher Brotteig, der um einen Stock gewickelt und über offenem Feuer gebacken wird. Es ist eine uralte Zubereitungsart, die wahrscheinlich auf die ersten Brotbäcker der Menschheit zurückgeht. Heute ist Stockbrot vor allem bei Outdoor-Aktivitäten, Pfadfinderlagern und Grillabenden sehr beliebt. Der rustikale Geschmack und das gemeinsame Backen über dem Feuer machen Stockbrot zu einem besonderen Erlebnis.
Das Stockbrot Rezept
Um Stockbrot selbst zu machen, sind nur wenige Zutaten und Utensilien notwendig:
Der Stockbrot Teig:
500 g Mehl
1 Päckchen Trockenhefe
etwas Salz oder etwas mehr Zucker
warmes Wasser
2 EL Öl (z.B. Olivenöl)
Utensilien:

Stöcke, etwa 1,5 m lang. Je gerader desto einfacher gelingt hinterher das Stockbrot.
Ein Lagerfeuer mit schön viel Glut. Also am besten schon 2 Stunden vorher entzünden und mit trockenem Laubholz schüren. So bildet sich schön viel Glut und es muss später beim Backen nicht so oft nachgelegt werden. Aber ein leckeres Stockbrot gelingt auch an einem kleinen Feuer, das eben erst entzündet wurde.
Vorbereitung des Stockbrotteiges
Die Vorbereitung des Teiges ist denkbar einfach und könnte problemlos auch am Tag vorher durchgeführt werden:
1. Teig anrühren: Das Mehl in eine große Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken. Die Trockenhefe und den Zucker oder das Salz in die Mulde geben, dann langsam das warme Wasser hinzugeben. Alles leicht vermischen und etwa 5 Minuten ruhen lassen, damit die Hefe aktiviert wird.
2. Teig kneten: Teig kräftig durchkneten, bis er glatt und elastisch ist. Je nach Bedarf kann man etwas mehr Wasser oder Mehl hinzufügen, bis die Konsistenz stimmt.Guter Teig geht beim Kneten von allein von den Fingern ab.
3. Teig ruhen lassen: Den Teig abdecken und an einem warmen Ort etwa 30 Minuten gehen lassen, bis er deutlich an Volumen zugenommen hat.
(Varianten: Salz oder Zucker verwenden, je nachdem ob Ihr süßen oder salzigen Teig haben möchtet. Die Trockenhefe kann man auch weg lassen. Der Teig braucht dann etwas länger über dem Feuer, die Zubereitung des Teiges geht aber schneller und die Bauchwehgefahr wegen rohem Teig ist nicht so hoch, wie bei Teig mit Hefe.)
Die Stockbrot-Stöcke vorbereiten
Während der Teig ruht, kannst Du die Stöcke vorbereiten.
Die Rinde an der Spitze des Stocks abziehen, etwa 20 cm lang, wo der Teig aufgerollt wird. Das schützt den Teig vor Verschmutzungen und erleichtert das Backen und später das Abnehmen des Brotes vom Stock. Es lohnt sich also die geschnitze Stelle schön glatt zu machen.

Das Stockbrot backen


Jetzt kann es losgehen! So bereitest Du Dein Stockbrot über dem Lagerfeuer zu:
1. Teig formen: Den Teig in etwa faustgroße Stücke teilen und jedes Stück zu einer langen Wurst rollen. Diese wird dann spiralförmig um den vorbereiteten Stock gewickelt. Achte darauf, dass der Teig gleichmäßig aufgetragen ist, damit das Brot gleichmäßig backt.
(Variante: Etwa die halbe Menge Teig, diesen in der Hand flach "ausrollen" und den Fladen dann um den Stock kneten. So entsteht eine geschlossene Hülle, die man später besser mit Marmelade füllen kann und die schneller zu backen ist, weil sie dünner ist.)
2. Über dem Feuer backen: Halte den Stock mit dem Teig über das Feuer, aber nicht direkt in die Flammen. Der Trick ist, eine ruhige Glut abzuwarten und den Stockbrot-Teig über der Glut gleichmäßig zu drehen. So bekommt das Brot eine schöne, goldbraune Kruste und wird innen gar. Sollte es zu wenig Glut geben, kannst Du das Stockbrot neben die Flammen halten. So kannst Du über den Abstand die Hitze gut dosieren, so dass Du ein schönes Brot erhälst.
3. Geduld üben: Stockbrot backen braucht Zeit und Geduld. Lasse es langsam backen und drehe es regelmäßig, damit alle Seiten gleichmäßig braun werden.
Tipps für ein gelungenes Stockbrot
Abwechslung im Teig: Du kannst Kräuter, Käse, Schinken, Speck oder sogar Zwiebeln in den Teig einarbeiten, um verschiedene Geschmacksrichtungen zu erhalten. Wer es süß mag kann auch Nussraspelt oder Rosinen einarbeitet.
Dip-Saucen: Besonders lecker wird das Stockbrot, wenn man es in Kräuterquark, Knoblauchbutter oder andere Saucen dippt.
Wer es süß mag, kann ein wenig Zucker und Zimt in den Teig mischen oder das fertige Brot mit Schokoladencreme oder Marmelade bestreichen.
Wenn das Stockbrot eine Mahlzeit ersetzen soll, gibt es bei uns noch Äpfel dazu, Kartoffeln die in der Glut gebacken werden, Frischkäse, Cabanossis und ähnliche Leckereien.

Fragen zum Stockbrot - alles was Ihr wissen müßt!
Welche Äste sind nicht für Stockbrot geeignet?
Fürs Feuer: Nasses Holz ist ungeeignet, weil es dann viel Rauch gibt. Um das Stockbrot zu backen, muss man aber nah ans Feuer, da ist es doppelt unangenehm wenn es raucht.
Für das Brot: Krumme Stöcke sind schlecht, weil Du das Brot regelmäßig drehen musst um es von allen Seiten durch zu bekommen. Ist der Stock krumm kannst Du das Brotz nur mit großem Aufwand gleichmäßig drehen. Deswegen am besten einen schönen, geraden Ast suchen. Bei uns verwenden wir meist welche mit ca. 4cm Durchmesser.
Was für Stöcke nimmt man für Stockbrot?
Siehe eins weiter oben :)
Was brauche ich alles für Stockbrot?
Mehl, Wasser, Salz und oder Zucker, Trockenhefe (oder auch nicht), Marmelade, Schokocreme, Würstchen, Äpfel, Kartoffeln, Frischkäse, Reibekäse, Haselnüsse und so weiter und so fort. Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Aber für das Grundrezept genügt tatsächlich Mehl, Wasser, Salz. Die Zubereitung und zu den Varianten findest Du weiter oben alles was du wissen möchtest.
Kann man Stockbrot einen Tag im voraus machen? Wie lange im voraus?
Ja, das kann man. Sowohl mit als auch ohne die Hefe hält sich der fertige Teig locker 24 Stunden. Wahrscheinlich bis zu 3 Tagen, wenn er kühl gelagert wird. Aber wer will schon so lange warten?
Wie bereite ich Stöcke für Stockbrot vor?
Schält die Stöcke am dicken Ende auf etwa 25cm länge. Die Rinde hängt sonst im Brot und schmeckt nicht. Außerdem erschwert sie das Abnehmen des Brotes vom Stock gewaltig.
Entfernt alle Zweige die seitlich vom Ast weg gehen, sie stören beim Drehen.
Es ist nicht notwendig, den Stock nach dem Schälen noch mit Butter oder Margarine zu behandeln. Wenn der Teig gut druchgebacken ist, geht er mit ein wenig Kraft problemlos vom Stock ab.
Wenn Ihr die Möglichkeit habt, einen frischen Ast zu verwenden, dann nehmt den. Das frische Holz fängt nicht so schnell an zu glühen oder zu brennen, solange Ihr das Brot über dem Feuer habt. Aber: Den Ast auf keinen Fall von einem lebenden Baum abnehmen!
Welches Mehl eignet sich für Stockbrot?
Verwende Weizenmehl des Typs 405. Du kannst aber auch jedes andere Mehl verwenden, mit dem sich ein Teig mit Wasser anrühren läßt.
Welche Hefe für Stockbrot?
Das funktioniert mit jeder Hefe. Da frische aber normalerweise in den Kühlschrank gehört, der beim Zelten oder dem Ausflug nicht immer vorhanden ist, verwende am einfachsten Trockenhefe. Funktioniert genau so gut, ist einfacher und sicherer in der Anwendung.